Der erste CDU-Bezirksparteitag im Kreis Rottweil seit vielen Jahren


Bezirksparteitag

Die Geschlossenheit musste nicht erst angemahnt werden beim 55. Parteitag der CDU Südbaden, die diesmal in der Mehrzweckhalle in Villingendorf stattfand. Und damit erstmals

Seit sechs Jahrzehnten im Kreis Rottweil. Geschlossenes Auftreten, die Beratung und Verabschiedung des Kommunalwahlprogramms unter dem Titel „Starke Kommunen in Zeiten des Wandels“ sowie die Neuwahlen des Bezirksvorstands prägten u. a. das 6 ½-stündige Treffen der südbadischen Christdemokraten.

In der Halle, die der Villingendorfer Bürgermeister Marcus Türk nicht ohne Stolz als ein „Jahrhundertprojekt“ bezeichnete: „Für eine Gemeinde unserer Größe ist das alles andere als selbsverständlich.“

Bei den Beratungen wie bei den Reden der Gastreferenten von Innenminister Thomas Strobl und des Stuttgarter Oberbürgermeisters Frank Nopper sowie der beiden Bundestagsabgeordneten Andreas Jung und von Thorsten Frei (beide in Berlin in herausragenden Funktionen mit dabei) und des überzeugend als Bezirksvorsitzender wieder gewählte Europaabgeordnete Dr. Andreas Schwab wurde die nahtlose Übereinstimmung zwischen den politischen Ebenen innerhalb der CDU deutlich.

Mit dem Satz „Europa ist nicht alles, aber ohne Europa ist alles nichts“ zog Schwab einen deutlichen Trennungsstrich zu den allen Kritikern und Gegnern der Europäischen Union. Und Thorsten Frei, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsbundestagsfraktion, kritisierte, dass sich die Ampel in Berlin nicht um die wirklichen Probleme der Menschen kümmern: Dabei steckt Deutschland als einziges Industrieland in der Welt in einer Rezession.“ Auch bei dem so drängenden Thema der illegalen Migration sieht der CDU-Politiker keine Bewegung bei der Ampel: Der Bundeskanzler habe einen Deutschland-Pakt ausgerufen. „Doch das war’s dann. Das Treffen mit Friedrich Merz: ernüchternd!“

Die CDU als die Volkspartei der Mitte, die keine Klientelpolitik betreibt, sondern alle Bereiche zusammen sieht: Ökologie und Ökonomie gleichermaßen, nicht „von oben herab

verordnet“, sondern zusammen mi den Menschen, „wir lehnen die Klimapolitik als Eliteprojekt ab“ (Andreas Schwab) – so sieht sich die CDU Südbaden, der der Stuttgarter OB ein großes Kompliment für ihre seit Jahrzehnten betriebene Politik der Nachhaltigkeit, die sämtliche Bereiche betreffe.

Für die CDU im Kreis Rottweil, der Gastgeberin des Parteitags, zeigte sich deren Kreisvorsitzender und Tagungspräsident Stefan Teufel zufrieden mit dessen Verlauf: „Die Delegierten aus ganz Südbaden haben sich wohlgefühlt. Wir haben gute Beschlüsse gefasst,

und der CDU-Stadtverband Rottweil konnte sich mit seiner Forderung durchsetzen, wonach bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und von Gewerbeflächen für den Mittelstand ein Schwerpunkt auf die Nutzung von Leerständen und Baulücken gelegt werden, „aber auch maßvoll und im Einklang mit Umwelt und Natur“ ausgewiesen werden soll.

Bei den neben den inhaltlichen Debatten durchgeführten Neuwahlen wurde die Rottweilerin Carmen Jäger als Schriftführerin erneut in den Bezirksvorstand gewählt. Während Dennis Mauch aus Dunningen auf eine erneute Kandidatur verzichtete, rückte der frühere Schatzmeister der Kreis-CDU, Marcus Zybarth, als Kassenprüfer in die Führungsetage der CDU Südbaden. Und schließlich präsentierte sich der wenige Wochen zuvor neu gewählte Bezirksvorsitzende der Jungen Union, der 22-jährige Sebastian Bayer aus Deißlingen den Delegierten aus ganz Südbaden mit einer schwungvollen Rede: „Wir wollen eine ganze Menge bewegen in der Jungen Union und in der CDU.“

Bei aller guten Stimmung und dem Optimismus im Hinblick auf die Wahlen im Juni nächsten Jahres jedoch wiesen die Krisen und die Kriege in unserer Nachbarschaft  und ganz akut auf die Vorgänge im Nahen Osten hin. Und so beschloss der Parteitag einstimmig einen Antrag, in dem die CDU Südbaden auf das Schärfste den abscheulichen und menschenverachtenden Terror der Hamas auf die israelische Bevölkerung verurteilt. „Wir trauern mit den Familien der Opfer und der Entführten. Die israelischen Bürgerinnen und Bürger müssen frei von Terror, Angst und Gewalt leben können. Israel hat ein völkerrechtlich verbrieftes Recht auf

Selbstverteidigung.“